Die Insel ‘Le Levant’
Nur wenige Seemeilen von unserem Camping****- Les Jardins de La Pascalinette® entfernt kann man (vor allem mit dem Boot!) im Mittelmeer die Insel ‘Le Levant’ entdecken. Sie ist die dritte der Îles d’Or (Inseln von Hyères), neben Porquerolles und Port-Cros.
Die Insel ‘Le Levant’, eine wilde Schönheit…
Die seit der frühen Bronzezeit (1800 – 1500 v. Chr.) bewohnte Insel ‘Le Levant’ ist genauso groß wie ihre Schwesterinsel Porquerolles. Allerdings ist nur ein Zehntel ihrer Fläche für die breite Öffentlichkeit zugänglich: Neben einem Naturschutzgebiet (20 Hektar) ist sie auch eine beliebte Insel für FKK-Fans im Mittelmeer.
Die Feriengäste vom Campingplatz, die sportliche Ferien wünschen, können hier jedoch tauchen, schwimmen und Meeresschätze entdecken. Sie erreichen diese Insel mit dem Boot von Hyères und ‘Le Lavandou’ aus.
Ein kompliziertes historisches Erbe…
Die Insel ‘Le Levant’ steht für naturnahe und ursprüngliche Landschaften, aber sie ist auch Zeuge eines traurigen Kapitels der Strafgeschichte gewesen…
Auf der Insel ‘Le Levant’, eine friedliche Insel im Mittelmeer und im Departement Var, wurde nämlich Anfang des 20. Jahrhunderts ein Zuchthaus für jugendliche Straftäter eröffnet. Ziel war es, diese jungen, aber auf Abwege geratenen Gestalten durch Methoden zu erziehen, die damals als erzieherisch galten, aber im Nachhinein als grausam und unmenschlich erscheinen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand Frankreich vor großen sozialen Herausforderungen, darunter eine wachsende Jugendkriminalität. Die damaligen Behörden haben deshalb Justizanstalten geschaffen, die jugendliche Straftäter « erziehen » sollten. Leider erwies sich die Methode, die auf der Insel ‘Le Levant’ angewandt wurde, als brutal und entmenschlichend.
1860 legalisierte Kaiser Napoleon III. die Kinderzuchthäuser. Im Februar des folgenden Jahres machte sich ein Konvoi von etwa 60 jungen Landstreichern im Alter von 5 bis 21 Jahren auf den Weg zur wildesten der drei Inseln von Hyères, um so die ersten Insassen der “Colonie Agricole de Sainte-Anne” (landwirtschaftliche Kolonie von Sainte-Anne) zu werden.
Die Lebensbedingungen im Zuchthaus waren hart, sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene. Die jungen Insassen mussten harte Arbeit verrichten und waren einer drakonischen Disziplin unterworfen. Die Bildung, die eigentlich der Grundpfeiler dieser Institution sein sollte, wurde oft zugunsten von Strafmethoden vernachlässigt. Unter dem Deckmantel der Umerziehung einer fehlgeleiteten Jugend diente das Zuchthaus letztlich dazu, die neunhundert Hektar der Insel instand zu halten und zu bewirtschaften.
Das Zuchthaus auf der Insel ‘Le Levant’ hat bei den Kindern, die dort inhaftiert waren, tiefe Narben hinterlassen. Viele erlitten dauerhafte Traumata, die ihre Fähigkeit beeinträchtigten, sich nach ihrer Entlassung wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Diese schmerzhafte Erfahrung führte zu wachsender Kritik seitens der Zivilgesellschaft und schließlich zur Schließung der Strafanstalt.
Heute erinnert dort ein Gedenkstein an die Hunderte von Kindern, die ihr Leben ließen, und an diejenigen, die während der 27 langen Jahre, in denen das Zuchthaus bestand, die Misshandlungen überlebten.
Die Insel ‘Le Levant’ steht auch für ein außergewöhnliches Naturerbe.
Allein das Naturschutzgebiet “Le Domaine des Arbousiers” verleiht der Insel schon ihr außergewöhnliches Flair! Die Freunde von umweltbewussten Ferien, die gerne im Herzen unserer herrlichen Pflanzenvielfalt wohnen, werden die unglaubliche Schönheit dieser unbeugsamen Insel und ihren naturnahen Lehrpfad mit Begeisterung entdecken. Obwohl nur 10 % ihrer Fläche der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind (der Rest ist Militärgebiet), ist die Insel ‘Le Levant’ mit dem ‘Domaine d’Heliopolis’ das wichtigste FKK-Reiseziel Frankreichs. Die Strände und Buchten dieser bezaubernden Insel sind allerdings für alle Gäste zugänglich!
Begeben Sie sich entweder zum Hafen von Hyères (Port Saint-Pierre), wobei Sie eine Fahrtzeit von 1,5 Stunden mit der Fähre einplanen müssen, oder zum Hafen von ‘Le Lavandou’, hier übernehmen Taxi-Boote die Überfahrt.
Achten Sie darauf, einen gewissen Vorrat an Süßwasser mitzunehmen, da es auf der Insel keine Trinkwasserquellen gibt! Aus Sicherheitsgründen ist das Rauchen auf der Insel strengstens verboten.